gestern, heut und morgen.
gestern
An dem heutigen Platz des „Waldeck“ wurde 1892 eine Baracke für Waldarbeiter gebaut. Diese diente während des zweiten Weltkriegs als Gefangenenlager, später als Auffangstation für Vertriebene aus dem sudentendeutschen Siedlungsgebiet wie Böhmisch Wiesenthal, heute: Loučná.
Umgesiedelt wurde unter anderem auch die Großfamilie um Karl Süß, er ist 12-facher DDR-Meister im Skialpin und leitete von 1974 bis 1992 die Staatliche Skischule Oberwiesenthal. Heute heißt diese Vereinigte Skischule und wird durch seine Schwiegertochter Katja weitergeführt. Im Waldeck blieb die Familie damals für vier Jahre.
1973 erwarb die Firma LTA – Landtechnik aus Niederwiesa bei Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, das Anwesen. In den folgenden Jahren bauten sie das Hauptgebäude, das Türmchen und die Erweiterung in den Hof. In den 80er Jahren verbrachten jährlich circa 1.000 Personen ihre Ferien im Betriebs- und Schulungsheim Waldeck.
Am 27. November 1991 kauften meine Eltern, Lutz und Tanja, das Objekt über die Treuhand von der LTA Niederwiesa. Mit Freunden bauten sie es um und eröffneten es nur sechs Wochen später am 10. Januar 1992 als „Sportbaude Waldeck“. Sportbaude deshalb, weil sie besonders auf sportliche Gäste setzten und Waldeck erklärt sich von selbst. Damals hatten sie eine große Mountain Bike- und eine Langlauf-Ski-Ausleihe. Jörg Dittmann, bekannt als Didi, gründete im Waldeck das erste Burton-Snowboard-Center in Ostdeutschland.
Die 90er und 2000er
1994 wurde mein Vater zum Bürgermeister gewählt. Eine Bedingung für die Amtsübernahme war, dass er kein privates Geschäft betreibt. Deshalb wurde das Waldeck im Oktober 1994 an Karin und Manfred Groth verpachtet. Ab 2002 gestaltete mein Vater Lutz das Waldeck als „Haus der Olympiasieger“ mit Hilfe von Original-Utensilien der erfolgreichen Sportler. Danach kamen verschiedene Pächter, die jeder auf seine Weise das Haus mit Charme füllten. Ein Meilenstein war sicher der Bau des „Kinder-Bike-Park“ durch Alex Schulz, der im Juni 2009 eröffnet wurde. Ab 2011 bis 2021 führte Ramona Mrotzek die Baude und entwickelte diese zu einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer, Mountainbiker und Skiläufer.
Es gibt Renovierungspläne von 1995, der Bauantrag dafür wurde damals abgelehnt. 2021 haben wir übernommen, von Anfang mit der Frage, was das Haus und der Ort für die Zukunft sein können.
Schon in der 1. Wintersaison war klar, dass wir die Sanierungsidee wieder aufgreifen und grundsätzlich neu denken müssen. Die Bausubstanz des Beherbergungsteils, der Küche und des Kellers, die Haustechnik, Dämmungsqualität, die sehr verschachtelten Räume, der Zustand der Zimmer – alles war auf Dauer unzumutbar und mittelfristig nicht zu halten. Es wurde Zeit für eine Grundsatzentscheidung. Im Winter 2022 hatten wir endlich die Genehmigung und konnten im Sommer 2023 starten.
heut
Dann ging es los mit dem Abbruch und dem anschließenden Aushub durch die Firma Dotzauer aus Lengenfeld – das alles schon bei zeitweise schlechtem Wetter. Bezüglich des Wetters wurde es aber noch schlimmer. Der Wintereinbruch kam genau eine Woche zu früh für uns. Die BAS, Baugesellschaft am Scheibenberg, setzte den Keller, die Decke, die Dämmung und den Liftschacht. Unmenschlich die Bedingungen – übermenschlich die Leistungen der einzelnen Arbeiter, oft war es nass und kalt. Den beiden Firmen, besonders den Mitarbeitern auf unserer Baustelle danken wir von Herzen und können sie nur weiterempfehlen.
morgen
Wir wollen einen Ort schaffen, der gut tut – sowohl den Menschen, die als Gäste kommen als auch den Menschen, die dort arbeiten. Der Wunsch ist, dass mensch beim Eintreten kurz innehält und bemerkt: hier ist es irgendwie anders, einfach und gut.
Drum, lieber Gast: fühl Dich eingeladen, da zu sein … zu schlendern und zu schauen oder auch (bald) auf der großen Landkarte im Gastraum Orte zu finden, die Du gern entdecken magst. Das BASISLAGER Fichtelberg ist ein Ort zum Ankommen und Runterfahren und genauso ein Ort, um Loszuziehen und Neues zu wagen.
Schön, dass DU da bist.
Natascha (Heinrich),
freudvoll & dankbar über die Staffelstabsübergabe und für das außergewöhnliche Planungs- und Ausführungsteam.
Ich bin immer wieder gerührt bei dem Gedanken, wer hier alles schon Kopf, Herz und Hand angelegt hat, um dieses für uns einmalige Projekt zu realisieren.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
H.Hesse
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Wir laden Euch ein: weniger Müssen – mehr Sein.